ERNÄHRUNG

Gesunde Ernährung im Berufsleben
 
 
Die meisten Menschen sind sich unsicher in Fragen der Ernährung, der Zusammensetzung der Nahrungsstoffe, des Vitaminbedarfes und auch der Regelmäßigkeit der Essensaufnahme, besonders im Hinblick auf Berufsleben, Reise, Sport und Schwangerschaft.
 
Die Spanne des Berufslebens ist gekennzeichnet durch eine vielschichtige Belastung mit Hektik, Streß, Ortswechsel und oft zu üppigen Geschäftsessen mit Alkoholgenuß, meist abends, aber auf Partys und anderen Anlässen mit kulinarischen Genüssen. Somit ist die Kalorienzufuhr also eher mehr als zu wenig, eine Unterernährung liegt nicht vor, vielmehr eine falsche Ernährungsweise mit dem Ergebnis der Gewichtszunahme und Blutfetterhöhung.
Werden wir aber auch mit Vitaminen und Mineralien ausreichend versorgt?
 
 
Stress und Hektik!
 
Der wirkliche Bedarf an Vitaminen, Salzen und Mineralien ist nur schwer zu bestimmen, die Zufuhr bei einer modernen, ausgewogenen Ernährung ist mit Sicherheit ausreichend. Dennoch ist man in diesen Fragen unsicher, wie soll man sich verhalten? Schadet ein "zuviel" an Vitaminen?
 
Eisen, Calcium und Salze sollten nicht überdosiert werden oder auf Dauer kritiklos eingenommen werden, für Vitamine gibt es keinen Hinweis auf Schädigung bei Überdosierung, ein "mehr" als der Körper eigentlich benötigt ist eher sinnvoll, um immer die Reserven aufgefüllt zu haben, damit kann der Körper "aus dem Vollen schöpfen". Dieser Aspekt ist wichtig bei den vielfältigen Belastungen, welche in diesem Lebensabschnitt auftreten können: Streß, Reisetätigkeiten, lange Bürozeiten mit weniger Frischluft- und Sonneneinwirkung, wenig Bewegung bzw. wenig Sport; aber auch Alkohol- und Nikotingenuß, bei Frauen auch Pilleneinnahme mit dem Zusatzrisiko Cholesterin und Nikotin und auch die Schwangerschaft mit dem erhöhten Bedarf an Eisen, Calcium und Jod.
 
 
Die Zusammensetzung unserer Ernährung: 
 
 
Getränke.
 
Etwa eineinhalb Liter Flüssigkeit benötigt der Körper täglich, geeignet sind Wasser, Tees, Gemüsesäfte, schwarzer Tee und auch Kaffee, wobei man berücksichtigen muss, dass Kaffee und Tee die Nierentätigkeit anregt und dadurch dem Körper Wasser entzogen wird. Also ein Glas Wasser zum Kaffee. Nicht gut sind süße Limonaden und Colagetränke wegen der Kalorienzufuhr, von regelmässigem Alkoholgenuss ist abzuraten wegen der vermehrten Kalorienzufuhr. Eine Flasche Wein (750 ml) enthält etwa 66 g Alkohol, diese Menge an Alkohol können Sie in etwa gleichsetzen mit 114 g Zucker!
 
Hier ist die Berechnung:
Bei einer Flasche mit 700 ml und 12 Volumenprozent Alkohol sind es 700 * 0.12 = 84 ml Alkohol, welche bei einer Dichte von 0,789 g/ml (bei 20 Grad C) eine Masse von 0,789 * 84 = 66,3 g haben.
Eine Flasche Wein hat also einen Alkoholgehalt von etwa 66 g.
Zucker: 4,1 kcal/g, Alkohol: 7,1 kcal/g
Danach entsprechen 66 g Alkohol (eine Flasche Wein) = 114,3 g Zucker!
 
Achtung Fette!
 
Was soll man essen? Sofern Probleme wie Übergewicht oder Stoffwechselstörungen (Cholesterin, Gicht, Diabetes) nicht bestehen, sollte man sich nur nach seinen eigenen Wünschen, Vorstellungen und Vorlieben richten (individuelle Verantwortlichkeit) und all das essen, was einem gut schmeckt und was man für sich als harmonisch empfindet. Leider bemerkt man aber auch, daß nicht mehr alle Speisen so gut wie bisher vertragen werden (Rohkost, Salat, gegrilltes Fleisch, Zwiebeln, Körner, Kohlgemüse), weil etwa ab dem 40. Lebensjahr die Enzyme im Magen-Darm-Trakt sich ändern. Deswegen langsam essen, gut kauen, reichlich trinken und kleinere Mahlzeiten öfter auf den Tag verteilen.
 
 
Bewegung und Sport!
 
Bei Gewichtsproblemen: Sport und Gymnastik in jeder Form ist gut, damit allein kann aber das Gewicht oder erhöhte Blutfette nicht reduziert werden. Ebenso erfolglos sind zeitweise Diättage, nach einem größeren Essen ist das vorherige Gewicht gleich wieder da. Nur konsequente Disziplin beim Essen oder auch mal eine Fastenkur kann erfolgreich sein, vermeiden von Alkohol, Süßigkeiten und Gebäck; auch Obst ist sehr reich an Kalorien. Gemüse ist frei von Zucker, aber reich an Vitaminen.
 
Mit 30 Jahren hat der Körper "gelernt", das Essen optimal zu verarbeiten, deswegen rechtzeitig in diesem Alter die Essensmenge reduzieren, bevor Übergewicht eintritt. Mit den ärztlichen Untersuchungen und den Labortesten kann man sicher Mangelerscheinungen oder Fehlernährungen feststellen bzw. ausschließen.
 
Omega-3 Fettsäuren:

Inerhalb der vergangenen 10 Jahre ist das Bewustsein der enormen Bedeutung der essetiellen omega-3-Fettsäuren für den menschlichen Organismus weltweit stark gestiegen. Zahlreiche wissenschaftliche und Klinische Studien zeigen zweifelsfrei,wie sich unsere Ernährung innerhalbder letzten 50 Jahre verändert hat. Wurden dem menschlichen Körper noch voreinem halben Jahrhundert ein gesundes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren von weniger als 5:1 durch die Ernährung angeboten, so hat sich dieses Verhältnis auf Grund der starken Zunahme am Verzehr von Pflanzenölen (reich an omega-6-Fettsäuren) und gleichzeitiger Abnahme am Verzehr von omega-3-Fettsäuren-Quellen wie z.B. Lebertan, Inneeien, Hirn und Fisch auf ein ungesundes Verhältnis von über 20:1 verschoben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat empfohlen, zwei bis dreimal pro Woche Fisch zu essen, um das Defizit an Omega-3-Fettsäuren auszugleichen. Weitere Möglichkeiten die Ausgewogenheit von Omega-3 zu omega-6-Fettsäuren sicherzustellen ist der Verzehrvon omega-3 Kapseln. Neu auf dem Markt sind Kapseln, die aufgrund ihres hohen Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren (über 90%) besondersgut geeignet sind, im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung das Defizit an Omega-3-Fettsäuren auszugleichen. Als günstige Nahrungsmittel kommen in Fage: Hering, Makrele, Thunfisch und Lachs.

Omega-3 Fettsäuren vermag der Körperkaum selbst herzustellen, benötigt sie jedoch in praktisch allen Zellen. Als Schutzfaktor der Gefäße spielen sie eine wichtige Rolle zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen, sie wirken entzündungshemmend und damit wichtig zur Prophylaxe von Rheuma, Arthrose und Krebs. Auch Gehirn und Nervenzellen werden günstig beeinflußt, wichtig bei Depression und psychogenen Erschöpfungen. Auch wichtig bei Schwangeren für die günstige Entwicklung des Kindes. 

 
 
Dr. med. Achim Sommerbrodt
 
 
   

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Gesunde Ernährung:

Was ist weniger gut?

Was ist gut?

Fleisch- und Wurstwaren:

fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten, Speck, Ente, Gans), fettreiche Wurst (z.B. Bratwurst, Brühwurst, Mettwurst, Streichwurst, Salami), Innereien. Kein "rotes" Fleisch

mageres Fleisch (z.B. Hähnchen, Pute, Wild, mageres Rindfleisch), max. 3 Fleischgerichte pro Woche, fettarme Wurst (z.B. Schinken ohne Fettrand, kalter Braten, Corned beef, Geflügelwurst)

Fischwaren:

fettreiche Sorten (z.B. Aal, Karpfen, Ölsardinen) Fischkonserven

fettarme Sorten (z.B. Forelle, Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs), 3-4 Fischgerichte / Woche 

Fette und Öle:

Butter, Schweineschmalz, Kokos- und Palmfett, Mayonnaise, Remoulade

vorzugsweise Margarine und Speiseöle pflanzlicher Herkunft, Olivenöl und Rapsöl

Omega-3 Fettsäuren

Eier:

Eigelb, fettreiche Eierspeisen

Eiweiß und Eiweißprodukte max. 1-2 Eier/Woche

Milch und Milchprodukte:

Vollmilch und Vollmilchprodukte (z.B. Sahne, Sahnequark, Créme fraiche) fettreiche Käsesorten (über 30% Fettgehalt)

fettarme Milch und Milchprodukte (z.B. Magerquark, Magerjoghurt), Käse bis max. 30% Fettgehalt

Gemüse, Salate, Kräuter:

Avocados, fettreiche Salatdressings

viel Gemüse, viel Salate, reichlicher Verzehr von frischen oder getrockneten Kräutern und Knoblauch

Kartoffeln:

Bratkartoffeln, Pommes frites, Kroketten, Chips

gepellte Kartoffeln, Kartoffelpüree

Obst:

 .

alle Obstsorten reichhaltig, gut gemischt

Nüsse:

alle Sorten

 Samen, Sesam, Sonnenblumenkerne

Getreideprodukte

Eierteigwaren

sonstige Sorten, vorzugsweise Vollkornprodukte

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

fettreiche Süßigkeiten (z.B. Schokolade, Pralinen) fettreiche Backwaren (z.B. Torten), Zucker

Gebäck aus Hefeteig, fettarme Sorten

Getränke:

Milchgetränke, Kaffeesahne Eierlikör, größere Mengen alkoholischer Getränke

Mineralwasser, Obstsäfte, Limonaden, Tee, Kaffee (nicht mehr als 3Tassen pro Tag), kleinere Mengen alkoholischer Getränke, Rotwein

Art der Zubereitung:

fettreich, panieren, dicke Soßen

dünsten, dämpfen, kochen, kurz braten, garen, grillen

Vitamine:

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Vitamin E, Selen, Zink, Vitamin B, Beta-Carotin, Vitamin D, Calcium, Vitamin C  (natürliche Vitamine)