RATGEBER
Die Grippe und Infektionskrankheiten 
 
 
Die Grippe-Viren, aber auch andere Viren, Bakterien und Pilze  sind mehr oder weniger stark in der Luft vorhanden, besonders bei Menschenansammlungen, in Büros, in Flugzeugen, in Bussen. Über die Atmung kommen dann die Viren und die anderen Erreger in den Nasen-Rachen-Bereich, dann weiter in die Bronchien oder auch in den Magen-Darm-Trakt. Entweder werden die Viren vom Immunsystem rasch abgetötet, wobei in diesem Fall dann keine oder nur eine geringe, kurzfristige Erkrankung besteht (man fühlt sich für einige Tage schlapp und etwas fiebrig), oder aber sie können sich im Körper vehement schnell und stark ausbreiten, besonders dann, wenn eine Schwächung des Körpers (bzw. der Immunsysteme) bei Streß, Reisen, Kälte und Zugluft vorliegt. Dann kommt es zu dem uns allen bekannten Krankheitsverlauf mit Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Husten oder Magenbeschwerden mit Durchfall, je nachdem, wo sich der Virus im Körper ausbreitet. Das trifft nicht nur für die Grippeviren so zu, sondern natürlich für alle anderen Infektionskrankheiten, wobei oft ganz typische Erscheinungen bzw. Krankheiten auftreten, an denen man den Erreger erkennen kann.
 
Grippe:
 
Im Gefolge der Grippe-Viren treten meist auch Bakterien auf, deshalb ergeben sich auch die unterschiedlichen Krankheitsverläufe bei einer Grippeerkrankung wie z.B. starke Bronchitis, Lungenentzündung, eitrige Nasennebenhöhlenentzündung, Hirnhautentzündung und rheumatische Muskelschmerzen. Die Grippe- oder Influenza-Viren unterscheiden sich durch die Heftigkeit der Erkrankung und die Schwere des Krankheitsgefühles. Je akuter die Erkrankung eintritt und je stärker sie verläuft, um so wahrscheinlicher ist eine Influenza-Infektion. Warten Sie nicht mit dem Arztbesuch, eine rasche Behandlung mit einem gezielten Antibiotikum kann den Verlauf der Influenza um Wochen verkürzen.
 
Normalerweise arbeitet unser Immunsystem ständig auf Hochtouren, ständig müssen die uns immer umgebenden Erreger (Viren, Bakterien, Pilze) abgewehrt werden. Das ist eine grosse Arbeit für unseren Körper, es bedarf einer starken Immunproduktion und auch einer guten Durchblutung in allen Körperregionen, da ja die Immunsubstanzen mit dem Blut transportiert werden. Kommt es nun zu einer schlechteren Durchblutung in einzelnen Organen, dann bekommen diese weniger Immunkräfte und können von den Erregern "erobert" werden. Schlechte Durchblutung ist oft eine Folge von durch Kälte verkrampften Adern, z.B.: kalte Luft in den Bronchien  wegen der Atmung durch den Mund (und nicht durch die Nase) bei Kälte mit Halsentzündung und Bronchitis oder kalte Füsse (Barfuss) mit dadurch reflektorisch verspannter Blase, Gebärmutter oder Prostata (Blaseninfekte, Unterleibsinfekte). Weitere Beispiele: Zugluft oder kalte Luft in Augen und Ohren, im Bereich der Stirne und des Schädels mit Sinusitis und Nerventzündungen. Immer erfolgt durch den Kältereiz eine Aderverkrampfung mit eingeschränkter Durchblutung und damit ein verminderter Transport von Blut und Immunsubstanzen.
 
Wie kann man sich schützen?
 
Eigentlich gar nicht, denn wir atmen ständig Viren ein, sind ständig von Viren, Pilzen und Bakterien umgeben, besonders natürlich bei Grippewellen. Deshalb ist wichtig, die oben genannten Überforderungen zu vermeiden, zusätzlich sich schonen, um genug Reserven zur ständig notwendigen Produktion von Abwehrkräften zu entwickeln, wozu auch Vitamine und Spurenelemente beitragen. Natürlich auch warme Kleidung, Nässe vermeiden, keine kalten Füsse und keine Zugluft.
 
Wenn die Grippe - Erkrankung da ist: Schonung, Zimmer- oder Bettruhe, Bettruhe oft ganz wichtig! Heisse Bäder sind gut, heisse Getränke, wenn möglich jede Stunde zwei Tassen heissen Tee oder Brühe trinken, weil mit der Hitze die Viren im Rachenraum abgetötet werden. Viren sind sehr wärmeempfindlich, deswegen ist eine Überwärmung des gesamten Körpers durch heisse Bäder oder eine Überwärmung im Mund-Rachenraum durch heisse Getränke sehr sinnvoll.
Wichtig ist die Grippeschutzimpfung, möglich ab September jeden Jahres bis zum Anfang des nächsten, folgenden Jahres.
 
 
 
 
Weitere Infektionskrankheiten:
 
 
Pilze:
 
Hautinfektionen entstehen oft durch Pilze, diese bevorzugen ein feuchtes, warmes, dunkles Milieu, also bei der anfälliger Haut besonders für Trockenheit sorgen. Nach dem Duschen oder Baden gut abtrocknen, besonders die Füsse und den Intimbereich, evtl. ein zweites Handtuch benutzen oder mit einem Föhn gut nachtrocknen. Besteht ein Hautpilz (Anal-, Intimbereich, unter der Brust, Füsse) sollten normale Pflegesalben vermieden werden, denn diese bringen ja nur zusätzliche Feuchtigkeit auf die Haut, was die Pilze weiter begünstigt. Pilzsalben oder Tinkturen (Antimykotika) sind zwar auch feucht, enthalten dann aber das pilzabtötende Medikament.
Pilze sind sehr hartnäckig, weil sie oft in den tiefen Hautschichten liegen. Oder, wie in den Nägeln, wo keine Durchblutung und damit auch kein Immuntransport vorliegt, sind sie vom Körper nicht angreifbar. Eine langwierige Behandlung mit äusserlicher und innerlicher Anwendung ist dann angebracht Bei Pilzerkrankung der Mundschleimhaut oder des Darmes sollte man weglassen: Süssigkeiten, Alkohol, Weissbrot und Kuchen.
 
Zecken:
 
Infektionskrankheiten durch Zecken (aber auch durch andere blutsaugende Insekten):
1.) FSME = Hirnhautentzündung, besonders in gefährdeten Bezirken. Einen sehr guten Schutz bietet die Impfung.
2.) Borreliose = Bakterien, die in der Haut eine kreisrunde, rote Verfärbung um die Einstichstelle hervorrufen, Therapie mit Penicillin.
3.) Ehrlichiose = Bakterieninfektion mit Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, Therapie mit Tetracyclin.
 
Herpes:
 
Eine weitere Infektions-Erkrankung der Haut und Schleimhäute ist die Herpes-Infektion mit Gürtelrose, Lippenbläschen oder Mundschleimhautentzündungen (Aphthen), alle hervorgerufen durch den Herpes-Virus. Hier hilft das Virus abtötende Medikament Aciclovir in Salben- oder Tablettenform sehr gut, besonders wenn man ganz früh mit der Behandlung beginnt. Wer unter häufigen Herpesinfektionen leidet, sollte immer einen Vorrat Aciclovir - Salbe zu Hause haben. Eine weitere Herpes-Infektion ist die Gürtelrose, die überall am Körper auftreten kann, also Gesicht, Rumpf und Beine und Arme. Bei roten Hautausschlägen mit brennenden Schmerzen um die Hautrötung gehen Sie gleich zum Arzt.
 
Therapie:
 
Die Antibiotika werden zwar nicht bei Viruserkrankungen eingesetzt, trotzdem sind sie häufig sinnvoll, um die immer im Gefolge der Viren dazukommenden Bakterien zu bekämpfen, so daß eine Antibiotika-Therapie bei hartnäckiger oder auch längerer Erkrankung sehr sinnvoll ist, auch bei einer Grippe-Infektion. Aber nicht zu lange damit abwarten!
Medikamente zum Schleimlösen, damit sich Viren und Bakterien nicht festsetzen können; ebenfalls gut sind Aspirin und Hustenmittel, auch heißer Tee und heiße Vollbäder. Manchmal ist eine Schonkost sinnvoll. Bei bakteriellen Entzündungen mit Eiter wie Tonsillitis oder Bronchitis oder Blasenentzündungen sollten immer Antibiotika eingesetzt werden, sowohl um die Heilung zu beschleunigen als auch um Folgekrankheiten einer zu lange bestehenden Infektion (Verwachsungen, Vernarbungen und Vergiftungen durch Bakteriengifte) zu verhindern.
 
Sauna, Schwimmen, Sport, Kälte, Joggen und Überlastung meiden! Der Körper hat schon genug mit der Bekämpfung der Krankheit zu tuen, so daß weitere Anstrengungen vermieden werden müssen. Nach Ende der Infektion ist man noch einige Tage bis einige Wochen schlapp, leidet unter Glieder- und Kopfschmerzen und schwitzt verstärkt, weil die dann abgetöteten Viren ja noch im Blut und in den Organen vorhanden sind und somit den Körper vergiften.
Sie müssen also ausgeschieden werden, und das geschieht mittels Urin und Schwitzen - also deshalb viel trinken! Auch viel duschen, um die toten Viren von der Haut abzuwaschen.
 
Schwitzen (nach einer Grippe oder auch nach anderen Virus- oder Bakterienerkrankung) ist also ein gutes Zeichen - ein Beweis für das Absterben der Erreger und damit das Ende der Infektionserkrankung, aber es bedeutet auch noch keine vollkommene Regeneration. Das kann noch einige Tage dauern, manchmal auch bis zu einigen Wochen, weil ja die noch im Blut befindlichen toten Viren und Bakterien über Schweiss und Urin ausgeschieden werden müssen. Auch in dieser Zeit ist eine Schonung noch notwendig, und, wie schon besagt, besonders viel trinken. Nach einer Grippe Erkrankung gibt es keinen längeren Immunschutz, man kann also wenige Wochen nach einer überstandenen Grippe erneut erkranken.

Auch Bakterienerkrankungen hinterlassen keinen Immunschutz, nach einer überstandenen bakteriellen Infektion kann man sofort darauf an gleicher oder an einer anderen Körperstelle eine Zweitinfektion bekommen. Dagegen besteht nach einer kompletten Impfung gegen viele Viruskrankheiten eine lange Immunität. Auch bei der Grippe-Impfung bekommt der Körper einen Immunschutz, der allerdings nur ein halbes Jahr anhält.
 
Impfschutz:
 
Sind Sie geimpft? Haben Sie einen Impfausweis? Schauen Sie doch mal nach. Für europäische Verhältnisse ist eine Impfung gegen Tetanus, Polio und Diphtherie sinnvoll, und das alle 10 Jahre. Eine Zusatzimpfung kann erfolgen gegen Hepatitis A und B und Pneumokokken und natürlich auch Impfungen bei Reisen ins Ausland.
 
 
 
 
Dr. med. A. Sommerbrodt


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