ERNÄHRUNG

Schonkost, evtl. zusätzlich zur glutenfreien Ernährung bei Zöliakie
 
 
Wenn man krank ist, besonders im Magen-Darm-Trakt, fragt man nach Diät oder Schonkost, auch nach der Zusammensetzung der Nahrungsstoffe, des Vitaminbedarfes und nach der bestmöglichen Ernährung für seinen geschwächten Körper. Das trifft sowohl für den akuten Krankheitsfall zu wie auch für eine chronische Erkrankung, besonders natürlich für eine Zöliakie (Sprue) - Erkrankung.
 
Warum Schonkost im Krankheitsfall? Essen, Ernährung und Verdauung ist für unseren Körper eine anstrengende und energieaufwendige Aufgabe, welche in gesunden und normalen Lebensbedingungen nicht wahrgenommen wird, gleichwohl dem Körper ein Höchstmaß an Arbeit abverlangt. Das beginnt schon mit dem Kauen, der Speichelerzeugung und dem Schlucken, weiter mit der Arbeit des Magen-Darm-Traktes (Peristaltik) und der Erzeugung der Verdauungssäfte (etwa 4 Liter am Tag); und endet mit der Arbeit des Dickdarmes mit der Wasserrückgewinnung und der Verdauung.
Im Krankheitsfall (nicht nur bei Zöliakie) ist nun der Körper geschwächt und nicht in der Lage, all diese Arbeiten zu verrichten, denn er benötigt ja auch noch Energie zur Bekämpfung der Krankheit, besonders bei Fieber, Grippe, Durchfall und besonders bei Infektionen. Also kann man sich doch gut vorstellen, daß man seinem Körper diese "Arbeiten" ersparen sollte, um Kraft für die Genesung zu gewinnen.

Deswegen die Notwendigkeit der Schonkost, die einerseits die notwendige Energie und auch die Nährstoffe und Vitamine liefert, andererseits aber dem Körper keine unnötige, zu große Verdauungsarbeit aufbürdet. Wie soll nun die Schonkost beschaffen sein?
Weder zu heiß noch zu kalt, denn das Essen muß ja im Magen auf die Körpertemperatur gebracht werden, was immer dem Körper zusätzliche Energie kostet. Dann weiche Kost, kleingeschnitten oder gerieben, um die Anstrengung des Kauens zu vermeiden, viel Flüssigkeit in Form von Suppe oder Tee, weich gekochtes Gemüse und zartes Fleisch. Brot (glutenfrei) ohne Rinde verringert die Arbeit des Magens. Kohlehydrate in Form von Weißbrot (glutenfrei), Kartoffelbrei, geschälter und gut gekochter Reis, aber auch Süßigkeiten und Kuchen (glutenfrei) werden im Darm ohne große Mühe verdaut, d.h. vollständig und leicht in die Blutbahn aufgenommen, ohne wiederum den Dickdarm mit Ausscheidungsprodukten zu stark zu belasten.

Ganz falsch und sehr belastend im Krankheitsfall sind faserreiche Speisen, wenn auch diese bisher gut vertragen worden sind wie z.B. Rohkost, Salat, gegrilltes Fleisch, Zwiebeln, Körner, Kohlgemüse, aber auch heißes Fett und alle Pfannengerichte, weil für deren Verdauung sehr viel Enzyme benötigt werden. Kaffee und Alkohol sind auch ungünstig. Kaffee fördert die Magensäurebildung, was den Dünndarm zusätzlich belastet und zu Blähungen führt. Sehr gut sind alle Teesorten, auch schwarzer Tee morgens ist erlaubt und wirkt kreislaufanregend, Kamillentee ist heilend für den Magen Darm Trakt, Pfefferminztee ist ebenfalls  nicht anregend, aber krampflösend und  immer wohlschmeckend. Weitere sinnvolle Teezubereitungen sind: Kräutertee, Bronchial-Tee, Beruhigungs Tee und Grippe-Tee (bei entsprechenden Beschwerden). Fencheltee mit Honig ist gut für Kinder und Erwachsene. Was ist mit Obst? Gut sind Bananen, geriebene Äpfel, Obstsäfte, heiße Zitrone mit Zucker oder Honig; Steinobst besser meiden.

Auch wichtig ist: langsam essen, gut kauen, reichlich trinken und kleinere Mahlzeiten öfter auf den Tag verteilen. Wenn man wegen Erkrankung bettlägerig ist, sollte man trotzdem das Essen im Sitzen am Tisch einnehmen.

 

Dr. med. A. Sommerbrodt

 

 

[www.die-internet-praxis.de]