ERNÄHRUNG

Bei nervösem Magen
 
 
Der Magen schmerzt, der ganze Bauch schmerzt, man fühlt Übelkeit, Breichreiz und allgemeine Schwäche und Müdigkeit. Und immer wieder Magenschmerzen, welche in der Nacht oder am frühen Morgen beginnen, manchmal nach dem Früstück entweder besser werden oder sich sogar weiter verschlechtern..
 
Also geht man zum Arzt. Der untersucht, macht einen Bluttest, macht eine Ultraschalluntersuchung. Und findet nichts.
Also zum Röntgen. Der Röntgenarzt findet auch nichts am Magen.
Also zur Magenspiegelung: Der Gastroenterologe findet auch nichts, kein Magengeschwür, keine Magenbakterien, keine vermehrte Magensäure.
 
Was ist los? Haben die Ärzte etwas übersehen? Der Kranke fühlt sich verunsichert, fühlt sich nicht ernst genommen. Zweifelt. Ist der Magen wirklich gesund?
 
Um das zu beantworten, muss man sich zuerst über die Anatomie des Magens unterhalten. Der Magen besteht eben nicht nur aus der Magenschleimhaut, welche mit den oben genannten Untersuchungsmethoden beurteilt werden kann, sonder auch noch aus der Magenmuskulatur. Diese ist notwendig für die Bewegung (Peristaltik) des Magens zur Durchmischung der aufgenommenen Nahrung. Der Magen hat also zwei Anteile:
Die Magenmuskulatur kann - wie jeder Muskel des Körpers - schmerzhaft verkrampft sein, sei es durch eine Überforderung (Muskelkater, auch bei vermehrter Magenarbeit), sei es durch nervöse Anspannung (Muskelverkrampfung) oder sei es durch innere Überreizung (Vegetatives Nervensystem) mit der Folge, dass der Muskel weh tut, ohne eigentlich krank zu sein. Was beim Magen noch erschwerend hinzukommt ist, dass die Magenmuskulatur nicht erkennbar ist in den verschiedenen Untersuchungsmethoden, sei es Ultraschall, Röntgen oder Magenspiegelung. Nur beim Abtasten des Bauches kann der Arzt gelegentlich die hart verspannte Muskulatur des Magens (und auch des Darmes) abtasten und beurteilen.
 
Die Magenbeschwerden am frühen Morgen bedeuten, dass die Belastungen des Vortages sich zeitversetzt Stunden später, also in der Nacht oder sogar erst am nächsten Morgen, auf den Organismus auswirken und dann erst zu Magenbeschwerden führen können, man wacht also schon mit Magenbeschwerden auf.
 
 
 
Medikamente:
 
Die üblichen Magenmedikamente helfen überhaubt nicht. Helfen allein tut das Wissen, dass der Magen eigentlich gesund ist, nur eben verkrampft ist, und natürlich auch die Einnahme von Mitteln zur Entkrampfung und leichten Beruhigung der Psyche und des inneren Nervensystemes. Die Magenverkrampfung kann durchaus längere Zeit bestehen bleiben ohne schwerwiegende Folgen zu hinterlassen, aber es können sich auch Zusatzerkrankungen entwickeln. Der eh schon verkrampfte Magen ist generell anfälliger.
 
Kommt es zusätzlich noch zu Sodbrennen, muss auch noch die Übersäuerung behandelt werden. Der Magen ist  mit einer schützenden Schleimhaut ausgekleidet, welche die Magensäure von der Magenwand fernhält und damit eine Schädigung der Schleimhaut verhindert. Wenn das Gleichgewicht zwischen Säurebildung und Schutzfilm der Schleimhaut gestört ist oder wenn bestimmte Bakterien (Helicobacter pylori) eine Entzündung hervorrufen, entsteht eine Reizung (Verletzung) der Magenschleimhaut. Bei zusätzlichen Magenentleerungsstörungen, Rückfluß von Galle in den Magen, Zigarettenrauchen, Kaffee, und bestimmten Medikamenten (z. B, Schmerzmittel, Rheumamittel) kommt es gehäuft zu vermehrter Magensäure, damit zu Gastritis (Reizmagen) und in der Folge zu Geschwüren des Magens und Zwölffingerdarms.
 

Wie sollten Sie sich ernähren?


Was sollten Sie sonst noch beachten?

 


Dr. med. Achim Sommerbrodt



 www.die-internet-praxis.de
 


 

Bei nervösem Magen:

Was ist nicht empfehlenswert?

Was ist empfehlenswert?

Fleisch- und Wurstwaren:

fettreiches Fleisch (z.B. Ente, Gans, Speck, Schweinebraten); fettreiche Wurst (z.B. Bratwurst, Mettwurst, Streichwurst) geräucherte Sorten

fettarmes Fleisch (z.B. Hähnchen, Pute, Hase, Wild, mageres Kalb-, Rind- und Schweinefleisch), fettarme Wurst (z.B. kalter Braten, Corned beef, magerer Schinken, Truthahnwurst)

Fischwaren:

fettreiche Sorten (z.B. Aal, Karpfen, Ölsardinen, Schalen- und Krustentiere) geräucherte Fischprodukte

fettarme Sorten (z.B. Forelle, Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs)

Fette und Öle:

übermäßiger Fettverzehr, v.a. Butter, Schweineschmalz, Speck, Kokos- und Palmfett

vorzugsweise Fette und Öle pflanzlicher Herkunft (z.B. Margarine, Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl) Butter in kleineren Mengen

Eier:

hartgekochte Eier, fettreiche Eierspeisen

fettarme Eierspeisen (z.B. Rührei, Spiegelei)

Milch und Milchprodukte:

fettreiche Milchprodukte (z.B. Sahne, Créme fraiche, Sahnequark) fettreiche Käsesorten (>45 % Fettgehalt)

Vollmilch, fettarme Milch, Joghurt, Magerquark, Käsesorten bis 45 % Fettgehalt

Gemüse, Salate:

Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Kohlarten, Paprika, Zwiebeln, große Mengen Rohkost

sonstige Sorten (z.B. grüner Salat, Tomaten, Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Lauch, Spargel)

Kartoffeln:

Pommes frites, Bratkartoffeln, Kroketten

Kartoffelpüree, gepellte Kartoffeln

Obst:

Zitrusfrüchte (Grapefruits, Orangen, Zitronen), unreifes Kernobst, Johannisbeeren

sonstige Sorten (z.B. Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche)

Getreideprodukte Brot- und Teigwaren, Reis):

frische Brotwaren

alle Sorten, vorzugsweise Vollkornprodukte

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

frisches Hefegebäck, fettreiches Gebäck und Torten, Pralinen, Schokolade

kleinere Mengen Zucker und Kuchen (z.B. Biskuit, Sand-, Marmorkuchen)

Gewürze:

Pfeffer, Paprika, Curry, Meerrettich in größeren Mengen, stark gewürzte Speisen, exotische Gewürze

sonstige Gewürze (z.B. Dill, Majoran, Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch)

Getränke:

kohlensäurehaltige Getränke, Getränke aus Zitrusfrüchten; stark zuckerhaltige und nährstoffarme Getränke (z. B. Cola, Limonaden) größere Alkoholmengen, hochprozentige alkoholische Getränke

kohlensäurefreies Mineralwasser, schwacher Tee, Früchtetee, schwacher Bohnenkaffee; kleinere Mengen Bier oder Wein (jeweils 1 Glas pro Tag)

Art der Zubereitung:

fettreich (z.B. fritieren, panieren, in Öl einlegen)

dämpfen, dünsten, kochen, kurzbraten, garen

Vitamine:

 

Multivitamine, wenn man keinen Appetit hat

Medikamente:

Aspirin, ASS, Schmerz-, Rheumamittel

Baldrian, Hopfen, Melisse, Kamille