ERNÄHRUNG

Bei nervösem Darm
 
 
Der Darm schmerzt, der ganze Bauch schmerzt, man fühlt Übelkeit, Brechreiz und allgemeine Schwäche und Müdigkeit. Und immer wieder Schmerzen und Krämpfe im gesamten Unterbauch.
 
Also geht man zum Arzt. Der untersucht, macht einen Bluttest, macht eine Ultraschalluntersuchung. Und findet nichts.
Also zum Röntgen. Der Röntgenarzt findet auch nichts am Darm.
Dann zur Darmspiegelung: Der Gastroenterologe findet auch nichts, keinen Tumor, keine Entzündung.
Eine Stuhlkultur wird angelegt: keine Pilze, keine Würmer, keine Bakterien.
 
Was ist los? Haben die Ärzte etwas übersehen? Der Kranke fühlt sich verunsichert, fühlt sich nicht ernst genommen. Zweifelt. Ist der Darm wirklich gesund?
 
Um das zu beantworten, muss man sich zuerst über die Anatomie des Darmes unterhalten. Der Darm besteht eben nicht nur aus der Schleimhaut, welche mit den oben genannten Untersuchungsmethoden beurteilt werden kann, sonder auch noch aus der Darmmuskulatur. Diese ist notwendig für die Bewegung (Peristaltik) des Darmes zur Durchmischung und zum Weitertransport der aufgenommenen Nahrung. Der Darm hat also zwei Anteile:
Die Darmmuskulatur kann - wie jeder Muskel des Körpers - schmerzhaft verkrampft sein, sei es durch eine Überforderung (Muskelkater, auch bei vermehrter Darmarbeit), sei es durch nervöse Anspannung (Muskelverkrampfung) oder sei es durch innere Überreizung (Vegetatives Nervensystem) mit der Folge, dass der Muskel weh tut, ohne eigentlich krank zu sein. Was beim Darm noch erschwerend hinzukommt ist, dass die Darmmuskulatur nicht erkennbar ist in den verschiedenen Untersuchungsmethoden, sei es Ultraschall, Röntgen oder Darmspiegelung. Nur beim Abtasten des Bauches kann der Arzt gelegentlich die hart verspannte Muskulatur des Darmes (und auch des Magens) abtasten und beurteilen.
 
 
 
Medikamente:
 
Die üblichen Magenmedikamente helfen überhaubt nicht. Helfen allein tut das Wissen, dass der Darm eigentlich gesund ist, nur eben verkrampft ist, und natürlich auch die Einnahme von Mitteln zur Entkrampfung und leichten Beruhigung der Psyche und des inneren Nervensystemes. Die Darmverkrampfung kann durchaus längere Zeit bestehen bleiben ohne schwerwiegende Folgen zu hinterlassen, aber es können sich auch Zusatzerkrankungen entwickeln. Der eh schon verkrampfte Darm ist generell anfälliger. Meistens kommt es zur hartnäckigen Verstopfung.
 
 
 

Nach welchen Richtlinien sollten Sie sich ernähren?


Was sollten Sie sonst noch wissen und beachten?


 

Dr. med. Achim Sommerbrodt


 

 

[www.die-internet-praxis.de]


 

Nervöser Darm:

Was ist nicht empfehlenswert?

Was ist empfehlenswert?

Fleisch- und Wurstwaren:

fettreiches Fleisch (z.B. Ente, Gans, Speck, Schweinebraten); fettreiche Wurst (z.B. Bratwurst, Mettwurst, Streichwurst) geräucherte Sorten

fettarmes Fleisch (z.B. Hähnchen, Pute, Hase, Wild, mageres Kalb-, Rind- und Schweinefleisch), fettarme Wurst (z.B. kalter Braten, Corned beef, magerer Schinken, Truthahnwurst)

Fischwaren:

fettreiche Sorten (z.B. Aal, Karpfen, Ölsardinen, Schalen- und Krustentiere) geräucherte Fischprodukte

fettarme Sorten (z.B. Forelle, Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs)

Fette und Öle:

übermäßiger Fettverzehr, v.a. Butter, Schweineschmalz, Speck, Kokos- und Palmfett

vorzugsweise Fette und Öle pflanzlicher Herkunft (z.B. Margarine, Distelöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl), Butter

Eier:

hartgekochte Eier, fettreiche Eierspeisen

fettarme Eierspeisen (z.B. Rührei, Spiegelei)

Milch und Milchprodukte:

fettreiche Milchprodukte (z.B. Sahne, Créme fraiche, Sahnequark) fettreiche Käsesorten (>45 % Fettgehalt)

Vollmilch, fettarme Milch, Joghurt, Magerquark, Käsesorten bis 45 % Fettgehalt

Gemüse, Salate:

Hülsenfrüchte, Gurkensalat, Kohlarten, Paprika, Zwiebeln, große Mengen Rohkost

sonstige Sorten (z.B. grüner Salat, Tomaten, Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Lauch, Spargel)

Kartoffeln:

Pommes frites, Bratkartoffeln, Kroketten

Kartoffelpüree, gepellte Kartoffeln

Obst:

Zitrusfrüchte (Grapefruits, Orangen, Zitronen), unreifes Kernobst, Johannisbeeren

sonstige Sorten (z.B. Äpfel, Aprikosen, Bananen, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche)

Getreideprodukte Brot- und Teigwaren, Reis):

frische Brotwaren

alle Sorten, vorzugsweise Vollkornprodukte

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

frisches Hefegebäck, fettreiches Gebäck und Torten, Pralinen, Schokolade

kleinere Mengen Zucker und Kuchen (z.B. Biskuit, Sand-, Marmorkuchen)

Gewürze:

Pfeffer, Paprika, Curry, Meerrettich in größeren Mengen, stark gewürzte Speisen, exotische Gewürze

sonstige Gewürze (z.B. Dill, Majoran, Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch)

Getränke:

kohlensäurehaltige Getränke, Getränke aus Zitrusfrüchten; stark zuckerhaltige und nährstoffarme Getränke (z. B. Cola, Limonaden) größere Alkoholmengen, hochprozentige alkoholische Getränke

kohlensäurefreies Mineralwasser, schwacher Tee, Früchtetee, schwacher Bohnenkaffee; kleinere Mengen Bier oder Wein (jeweils 1 Glas pro Tag)

Art der Zubereitung:

fettreich (z.B. fritieren, panieren, in Öl einlegen)

dämpfen, dünsten, kochen, kurzbraten, garen

Vitamine:

 

Multivitamine, wenn man keinen Appetit hat

Medikamente:

Aspirin, ASS, Schmerzmittel, Rheumamittel

Baldrian, Hopfen, Melisse, Kamille