ERNÄHRUNG

Magenbeschwerden in der Schwangerschaft
 
 
Die Ernährung in der Schwangerschaft ist etwas schwieriger als sonst, weil einerseits man ja reichlich und alles essen soll, andererseits aber der Magen in der Zeit der Schwangerschaft bedeutend empfindlicher ist. Das ist bedingt durch die Hormonumstellung und einer damit einhergehenden Umstellung des gesamten inneren (vegetativen) Nervensystems. Dadurch werden alle inneren Organe vermehrt stimuliert, also leistungsfähiger gemacht, um die Belastung der Schwangerschaft zu ertragen. Diese vermehrte Stimulation bedingt aber auch eine vermehrte Anregung der Drüsentätigkeit, auch der Magendrüsen. Damit entsteht eine verstärkte Magensäurebildung mit den typischen Beschwerden wie Schmerzen, Druck- und Völlegefühl im Oberbauch, dazu Übelkeit und Erbrechen. Diese Überreizung des inneren Nervensystemes wird durch heiße Speisen und Getränke, auch durch Kaffee und Tee gefördert, abgeschwächt wird sie durch Salbei, Baldrian, Fenchel und Melisse, am Besten in Form von Tees.
 
 
Mehr und gut essen - aber nicht zuviel - lautet die Devise in der Schwangerschaft
 
Auch ist es besser, mehrere kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als drei große, denn der Magen fühlt sich während der Schwangerschaft schon nach kurzer Zeit "voll" an. Sodbrennen und Völlegefühl können so vermieden werden. Eine Diät zu starten aus Angst vor großer Gewichtszunahme ist nicht sinnvoll, denn
gleichmäßige Energiezufuhr ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Babys.
 
Wichtiger Vitaminlieferant und unerläßlich für eine gesunde Ernährung: Beerenobst, Zitrusfrüchte, Möhren, alle grünen Gemüsesorten, Hülsenfrüchte und natürlich Kartoffeln. Am besten sollte man sich Produkte aus biologischem Anbau leisten.
 
 
Vollkornprodukte
 
Diese Produkte sind besonders wertvoll, da sie Vitamin B, Vitamin E, Folsäure, Eisen, Magnesium, Kalzium, Phosphor sowie pflanzliches Eiweiß enthalten. Ihr Einfluß auf die Verdauung der werdenden Mutter ist positiv.
 
Milchprodukte
 
Kalzium, Eiweiß und Folsäure liefern Käse und Frischmilch. Quark und Joghurt (probiotisch) wirken sich ebenso positiv auf die Verdauung aus.
 
Fleisch & Fisch
 
Fleisch ist Lieferant von Eiweiß und B Vitaminen und dem besonders in der Schwangerschaft wichtigem Eisen. Das ebenso wichtige Jod für das ungeborene Baby liefert Fisch.
 
Das Trinken
 
Wie in der Schwangerschaft als auch als Vorbereitung für die Stillzeit ist das Trinken von 2 bis 3 Litern pro Tag sinnvoll. Am besten eignet sich Mineralwasser mit niedrigem Natriumgehalt. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft pro Tag ist wertvoller Vitamin C Lieferant. Kaffee sollte nur in Maße genossen werden. Alkohol sollte möglichst vermieden werden. Vor allem in den ersten Monaten könnte eine erhöhte Zufuhr an Alkohol dem Baby schaden, da sich in dieser Zeit die Organe entwickeln.
 
 
Im allgemeinen gilt:
 
Konservenobst durch frisches ersetzen,  frische Kost anstelle Fertiggerichten
Vollkornnudeln bevorzugen
braunem statt weißem Zucker
Marmeladen ohne Zucker
"leere Kalorien" vermeiden durch Genuß von gesunden Süßigkeiten, wie Müsliriegel, naturgesüßte Vollkornbreie und Naturmarzipan
Biokost sowohl bei Fleisch, Gemüse und Milchprodukten sind von Vorteil
 
 
Verstopfung, Blähungen und Sodbrennen
 
Bei Verstopfung hilft Ihnen eine ballaststoffreiche Kost. Tauschen Sie Weißbrot, Toastbrot, Brötchen gegen Vollkornbrot, Grahambrot etc. aus. Essen Sie täglich eine große Portion Gemüse und Salat und als Zwischenmahlzeit Sauermilcherzeugnisse, frisches Obst, Trockenfrüchte und zum 1. Frühstück mal Müsli oder einen Joghurt mit Leinsamenschrot oder Weizenkeimen. Sodbrennen und Blähungen treten meist in den letzten Schwangerschaftsmonaten verstärkt auf. Das hat
verschiedene Ursachen. Vermeiden Sie "Säurelocker" wie Bohnenkaffe, stark gewürzte Speisen, kohlensäurehaltige Getränke, evtl. auch Fruchtsäfte. Blähungen werden durch Hülsenfrüchte, Zwiebeln oder Kohl gefördert. Ballaststoffe sind wichtig.
 
 
Milch wird manchmal nicht vertragen:
Auch wenn Sie keine Milch vertragen, können Sie durch den Verzehr von Käse, Quark oder Joghurt eine zufriedenstellende Kalziumzufuhr erreichen.
 
 
Reicht ein kleines Mittagessen aus?
 
Wenn Sie mittags keine warme Mahlzeit zu sich nehmen können, sollten Sie dies abends tun. Essen Sie mittags z.B. ein belegtes Vollkornbrot und eine Portion Salat, die Sie von zu Hause mitnehmen. Trinken Sie In den Pausen ein oder zwei Glas Milch, oder essen Sie einen Joghurt oder einen Becher Dickmilch mit
frischen Obst.
 

Dr. med. Achim Sommerbrodt

 



 www.die-internet-praxis.de
 

Schwangerschaftsgastritis:

Nicht empfehlenswert:

Empfehlenswert:

Fleisch- und Wurstwaren:

fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten, Ente, Gans, Speck), fettreiche Wurst, geräucherte Sorten

fettarmes Fleisch, fettarme Wurst (z.B. gekochter Schinken ohne Fettrand, Bierschinken, Truthahnwurst), Kalbfleisch, Hühnchen

Fischwaren:

geräucherte, fettreiche Sorten (z.B. Aal, Karpfen, Lachs, Makrele, Ölsardinen, Schalen- und Krustentiere); Konserven

Sorten (z.B. Forelle, Hecht, Heilbutt, Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs, Zander)

Fette und Öle:

Schmalz, Speck, Mayonnaise, Remoulade, hocherhitzte Fette

wenig Margarine oder Butter

Eier:

hartgekochte Eier, fettreiche Zubereitungen

fettarme Zubereitungen (z.B. Rührei, Spiegelei)

Milch und Milchprodukte:

fettreiche Sorten (z.B. Sahne, Sahnequark, Créme fraiche, größere Mengen Vollmilch) fettreiche Käsesorte

fettarme Sorten (z.B. Magerquark, Magerjoghurt, kleinere Mengen von Vollmilch) fettarme Käsesorten 

Gemüse, Salate:

Rohkost, Hülsenfrüchte, Kohlarten einschließlich Sauerkraut, größere Mengen Salat

sonstige Sorten (z.B. Karotten, Kohlrabi, Fenchel,  Spargel, Zucchini, kleinere Mengen Salat)

Kartoffeln:

Bratkartoffeln, Pommes frites

Kartoffelpüree, Pellkartoffeln

Reis:

Wildreis

geschälter Reis, gut gekocht

Nudelgerichte:

fettreiche Nudeln, Lasagne, überbacken

Nudeln fettarm

Obst:

große Mengen an frischem Obst

Bananen, geriebene Äpfel, auch Obstsäfte

Getreideprodukte (Brot- und Teigwaren, Reis):

Vollkornprodukte in größeren Mengen, frisches Brot, Körner oder Körnerbrot

 Weißbrot, Mischbrot, Roggenbrot, Knäckebrot

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

größere Mengen an Schokolade, Nougat, Eiscreme, Torten frisches Hefegebäck

sonstige Sorten in kleineren Mengen (z.B. Biskuit, Sand-, Marmorkuchen)

Gewürze:

größere Mengen, exotische Sorten, Pfeffer

Speisesalz in geringen Mengen, bei Durchfall aber viel Salz, Salzstangen 

Getränke:

Alkohol unbedingt meiden, kohlensäurehaltige Getränke, alle Kaffeesorten auch koffeeinfreier Kaffee

kohlensäurefreie Getränke, Tee alle Sorten, auch schwarzer Tee , Fruchtsäfte

Art der Zubereitung:

fettreich (z. B. fritieren, panieren, in Öl einlegen)

dünsten, dämpfen,  kochen, garen.  Alles gut durchkochen, besonders Gemüse weich kochen.

Vitamine zusätzlich:

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Multivitamin, Folsäure, Eisen , Calcium, Jod

Medikamente:

keine

Baldrian, Hopfen, Melisse, Kamille