ERNÄHRUNG

Bei erhöhter Harnsäure, Gicht
 
 
Ein erhöhter Harnsäurespiegel kann zur Bildung von Harnsäurekristallen führen, die sich in Gelenken, Nieren und Harnwegen ablagern. Dieses Krankheitsbild wird als Gicht bezeichnet. Männer sind davon wesentlich häufiger betroffen als Frauen.
 
Je höher der Harnsäurespiegel ist, desto wahrscheinlicher wird das Auftreten von Gichtanfällen. Typische Beschwerden sind plötzliche Schmerzen, Schwellung und Rötung an Gelenken (meist große Zehe) sowie schmerzhafte Koliken an Nieren und Harnwegen infolge von Harnsäuresteinen. Häufigste Ursache der Gicht ist eine erbliche Stoffwechselstörung. Ernährungsbedingte Ursachen sind eine purinreiche Ernährung, hoher Alkoholkonsum und Überernährung mit Übergewicht.
 
Wie sollten Sie sich ernähren?
 
Purinarme Ernährung: Sie sollten sehr purinreiche Nahrungsmittel (z. B. Innereien, bestimmte Fisch- und Gemüsearten) gänzlich meiden. Purinreiche Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Wurstwaren und bestimmte Gemüsesorten) sind Ihnen nur in kleinen Mengen erlaubt. Vergewissern Sie sich, daß die tägliche Gesamtmenge an Fleisch, Wurst und Fisch bei Ihnen höchstens 100 - 150 g beträgt. Greifen Sie stattdessen auf günstige Eiweißlieferanten wie fettarme Milchprodukte und Eier zurück.
Bemessen Sie Ihre tägliche Kalorienzufuhr so, daß Sie ein normales Körpergewicht erreichen bzw. nicht überschreiten.
Ernähren Sie sich fettarm und verwenden Sie bevorzugt pflanzliche Speiseöle und -fette.
Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein.

Was sollten Sie noch beachten?

Welche Fehler können Sie vermeiden?


Dr. med. Achim Sommerbrodt

 

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Bei Gicht:

Was ist nicht empfehlenswert?

Was ist empfehlenswert?

Fleisch- und Wurstwaren:

Innereien (Bries, Herz, Leber, Nieren) sind strikt zu meiden; fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten, Ente, Gans, Speck) fettreiche Wurst (z.B. Bratwurst, Mettwurst, Salami)

in begrenzter Menge fettarme Fleisch- und Wurstsorten (z.B. Hähnchen, Truthahn, Wild, mageres Kalb-, Rind- und Schweinefleisch, Bierschincken, Corned beef, magerer Schinken)

Fischwaren:

strikt zu meiden sind Bückling, Hering, Ölsardinen, Hummer, Muscheln, Räucherlachs

in begrenzter Menge fettarme Fischsorten (z.B. Heilbutt, Hecht, Seezunge, Seelachs, Scholle, Kabeljau)

Fette und Öle:

größere Mengen von Butter, Schweineschmalz, Kokos- und Palmfett, Remoulade, Mayonnaise

vorzugsweise pflanzliche Fette und Speiseöle (z.B. Margarine, Distelöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl), sparsam verwenden

Eier:

fettreiche Eierspeisen

fettarme Eierspeisen, 2-3 Eier/Woche

Milch und Milchprodukte:

fettreiche Milch und Milchprodukte (z.B. Vollmilch, Sahne, Créme fraiche) fettreiche Käsesorten (>45% Fettgehalt)

fettarme Milchprodukte (z.B. Magermilch, Magerquark, Joghurt); fettarme Käsesorten (bis 45% Fettgehalt)

Gemüse, Salate:

Erbsen, weiße Bohnen, Linsen sind strikt zu meiden Steinpilze, grüne Bohnen, Grünkohl, Sellerie, Spargel, Spinat sind nur in begrenzter Menge erlaubt

Champignons, alle übrigen Gemüse- und Salatarten, Gurken, Kopfsalat, Kürbis, Rosenkohl, Sauerkraut, Tomaten

Kartoffeln:

Pommes frites, Bratkartoffeln

Kartoffelpüree, gepellte Kartoffeln

Obst:

alle Arten

Nüsse:

in größeren Mengen

Getreideprodukte (Brot- und Teigwaren, Reis):

alle Sorten, vorzugsweise Vollkornprodukte

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

fettreiche Backwaren (z.B. Torten, Nußgebäck)

fettarme Süßigkeiten und Backwaren

Gewürze:

Fleischextrakt

sonstige Sorten

Getränke:

Alkohol in größeren Mengen

Mineralwasser, Kaffee, Tee, Obstsäfte, Alkohol (bis 1 Glas Wein oder 1 Glas Bier pro Tag)

Art der Zubereitung:

fettreich (z.B. fritieren, marinieren, panieren, in Öl einlegen)

kochen, dünsten, dämpfen, kurz braten, garen