ERNÄHRUNG
Ernährung für das Gehirn
- Das Gehirn ist ein energiebedürftiges Organ: obwohl es nur 2% unseres Körpergewichtes ausmacht, verschlingt es 20% unserer Nahrungsenergie. Da fragt man sich natürlich, ob die
Qualität der Ernährung auch die Qualität der Hirnleistung beeinflussen kann. Das Gehirn wächst vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und später in den beiden ersten
Lebensjahren. Nährstoffmangel in diesen frühen Phasen der Entwicklung kann natürlich zu einer Beeinträchtigung der Gehirnleistung führen. Neben den Vitaminen und Spurenelementen
ist in der Schwangerschaft besonders auf das Jod zu achten, hier besteht oft ein Mangel. Auch auf das Eisen ist zu achten.
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- Unregelmässiges Essen.
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- Bei Kindern im ersten Lebensjahr führt Mangelernährung zu Gedeih- und Entwicklungsstörungen, die auch das geistige Potenzial permanent in Mitleidenschaft ziehen können. Bei
Erwachsenen dagegen hat selbst wochenlanges Fasten keine Auswirkung auf die Intelligenz, weil sich das Gehirn auf andere Energieträger als Glucose (Zucker) einstellen kann, nämlich
Ketonkörper und Aminosäuren. Subjektiv fühlen sich Fastende sogar eher intelligenter, sprich: wacher und konzentrierter als normal Essende.
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- Das Frühstück ist wichtig. Nach dem Frühstück sind Kinder wacher und aufmerksamer und haben ein besseres Gedächtnis. Die Höhe des Blutzuckerspiegels beeinflußt die mentale
Stimmung und die Leistungsfähigkeit des Gehirnes. Auch bei Kindern, die morgens keinen großen Appetit haben, sollte auf eine Nahrungsaufnahme geachtet werden. Insgesamt ist eine
gute Verteilung auf die Tagesmahlzeiten und eine ausgewogene Lebensmittelauswahl die beste Gehirnernährung.
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- Braucht ein Gehirn spezielle Nährstoffe?
- Zucker für den Energiestoffwechsel
- Eiweiß als Neurotransmittersynthese
- Cholesterin für die Substanzbildung
- Vitamin A für den Sehprozess
- Eisen für den Sauerstofftransport
- Kalzium für die Informationsübertragung
- Vitamin E als Antioxidans
- Bei einer ausgewogenen mitteleuropäischen Kost ist das Gehirn mit all diesen Substanzen bestens versorgt. Als optimale Ernährung, auch für das Gehirn, kann man heute die pflanzlich
betonte Mischkost ansehen, die schonend zubereitet wird und täglich einen Teil als Rohkost enthält. Mit Ausnahme von Jod (und manchmal auch eisen) werden dabei alle Nähr- und
Wirkstoffe in ausreichender Menge geliefert.
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- Kohlehydrate: Getreide, Mehlprodukte, Kartoffeln, Gemüse, aber kein Zucker oder Süßigkeiten.
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- Eiweiß: Milch, Eier, Fleisch, Fisch, Soja, tierische Proteine sind für den Mensch wertvoller als pflanzliche Proteine. Vermehrter Bedarf in der Jugend.
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- Fette: kein erhöhter Fettbedarf in der Jugend, rund 40 g als Streichfett und 40 g als verdeckte Fette. Pflanzliche Fette sind den tierischen Fetten vorzuziehen.
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- Getränke
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- Etwa eineinhalb Liter Flüssigkeit benötigt der Körper täglich, erst recht in der Jugend mit dem vermehrten Schwitzen. Geeignet sind Wasser, Tees, Gemüsesäfte, schwarzer Tee und
auch Kakao. Coffein hat eine anregende Wirkung auf das Gehirn über die Verbesserung des Kreislaufes und damit einhergehend eine Zunahme der Sauerstoffversorgung.
- Nicht gut sind süße Limonaden und Colagetränke wegen der Kalorienzufuhr, von Alkohol ist abzuraten.
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Vitamine und Mineralien
In der Jugendzeit besteht ein hoher Bedarf an Vitaminen, Mineralien, Jod (Schilddrüse), Calcium und Fluor (Zähne, Knochen), Folsäure und Eisen (Periode), Vitamin C (Infekte),
einmal wegen des Wachstums, aber auch wegen vermehrter Bewegung, wegen Sport und oft starkem Schwitzen. Dieser Bedarf muß durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt
werden, oft ist eine zusätzliche Einnahme von Vitaminen und Mineralien in Tablettenform sinnvoll, besonders im Winter, bei Schulstreß, bei geistiger Anforderung, bei
Wachstumsschüben oder anderen zeitweisen Belastungen.
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- Glutamin
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- Ein gut funktionierendes Gedächtnis setzt eine gute Ernährung unseres Gehirns voraus. Die Glutaminsäure ist ein unverzichtbarer Teil für den Gehirnstoffwechsel. Sie ist eine natürlich
vorkommende Aminosäure, ein Eiweißbestandteil in der Nahrung (Fleisch, Eier, Milch, Soja). Die Glutaminsäure sorgt als sogenannter Botenstoff für die Weiterleitung wichtiger
Nervensignale von einer Gehirnzelle zur anderen und spielt besonders bei Lern- und Denkvorgängen eine große Rolle. Deshalb muß unser Gehirn immer ausreichend mit Glutaminsäure
versorgt sein. Wird eine besondere Leistungsfähigkeit des Gehirnes gewünscht oder fühlt man sich sehr erschöpft, kann man zusätzlich zur Nahrung die Glutaminsäure auch direkt in
Form von Medikamenten, z.B. Glutamin Verla®, einnehmen. Zusätzlich kombiniert mit Vitamin B ergibt das eine sinnvolle Stimulation für ein erschöpftes Gehirn.
Omega-3 Fettsäuren:
Inerhalb der vergangenen 10 Jahre ist das Bewustsein der enormen Bedeutung der essetiellen omega-3-Fettsäuren für den menschlichen Organismus weltweit stark gestiegen.
Zahlreiche wissenschaftliche und Klinische Studien zeigen zweifelsfrei,wie sich unsere Ernährung innerhalbder letzten 50 Jahre verändert hat. Wurden dem menschlichen Körper noch
voreinem halben Jahrhundert ein gesundes Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren von weniger als 5:1 durch die Ernährung angeboten, so hat sich dieses Verhältnis auf
Grund der starken Zunahme am Verzehr von Pflanzenölen (reich an omega-6-Fettsäuren) und gleichzeitiger Abnahme am Verzehr von omega-3-Fettsäuren-Quellen wie z.B. Lebertan,
Inneeien, Hirn und Fisch auf ein ungesundes Verhältnis von über 20:1 verschoben. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat empfohlen, zwei bis dreimal pro Woche Fisch zu essen,
um das Defizit an Omega-3-Fettsäuren auszugleichen. Weitere Möglichkeiten die Ausgewogenheit von Omega-3 zu omega-6-Fettsäuren sicherzustellen ist der Verzehrvon omega-3
Kapseln. Neu auf dem Markt sind Kapseln, die aufgrund ihres hohen Gehaltes an Omega-3-Fettsäuren (über 90%) besondersgut geeignet sind, im Rahmen einer ausgewogenen
Ernährung das Defizit an Omega-3-Fettsäuren auszugleichen. Als günstige Nahrungsmittel kommen in Fage: Hering, Makrele, Thunfisch und Lachs.
Omega-3 Fettsäuren vermag der Körperkaum selbst herzustellen, benötigt sie jedoch in praktisch allen Zellen. Als Schutzfaktor der Gefäße spielen sie eine wichtige Rolle zur
Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen, sie wirken entzündungshemmend und damit wichtig zur Prophylaxe von Rheuma, Arthrose und Krebs. Auch Gehirn und Nervenzellen
werden günstig beeinflußt, wichtig bei Depression und psychogenen Erschöpfungen. Auch wichtig bei Schwangeren für die günstige Entwicklung des Kindes.
Dr. med. Achim Sommerbrodt
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