ERNÄHRUNG

Bei chronischer Bauchspeicheldrüsenschwäche
 
 
Die Bauchspeicheldrüse erfüllt zwei wichtige Aufgaben: Sie produziert Verdauungssaft mit Verdauungsenzymen sowie die blutzuckerregulierenden Hormone Insulin und Glukagon. Der Verdauungssaft gelangt über den Ausführungsgang der Drüse in den Darm, die Hormone werden direkt ins Blut abgegeben. Verdauungsenzyme zerlegen die Nahrung in kleinste Bestandteile, damit diese vom Darm in den Körper gelangen können.
 
Bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ist das Organ dauerhaft geschädigt, so daß weniger Verdauungssaft gebildet wird. Häufig entsteht auch ein Insulinmangel, der zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Eine Verringerung der Verdauungsenzyme (besonders betroffen sind die fettaufspaltenden Enzyme = Lipasen) hat verschiedene Beschwerden zur Folge wie Druck und Völlegefühl, Oberbauchschmerzen, Durchfälle, breiiger Stuhl mit Fettauflagerungen.
 
Je ausgeprägter der Enzymmangel ist, desto schlechter kann die Nahrung ausgenutzt werden. Es kommt schließlich trotz guten Appetits zu Mangelerscheinungen und Gewichtsabnahme. Häufigste Ursache für diese Erkrankung ist ein länger bestehender Alkoholmißbrauch. Sie tritt aber auch nach Operationen am Magen-Darm-Trakt und an der Bauchspeicheldrüse sowie bei der Mukoviszidose auf. Seltener sind Gallenwegserkrankungen sowie Stoffwechsel- und Hormonstörungen. Sehr häufig liegt eine Enzymschwäche vor ab dem mittleren Lebensalter, wahrscheinlich genetisch bedingt, mit den typischen Beschwerden wie Blähungen und Völlegefühl.
 
 
 
Nach welchen Richtlinien sollten Sie sich ernähren?
 
Empfohlen wird bei der chronischen Bauchspeicheldrüsenschwäche eine Schonkost. Dabei sollten Sie folgende Einzelheiten beachten:
Vermeiden Sie unbedingt jeglichen Alkohol.
Ernähren Sie sich ausgewogen, damit Ihr Körper genügend Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente erhält.
Achten Sie auf eine ballaststoffarme, aber nicht ballaststoffreie Ernährung. Meiden Sie dabei größere Mengen von Vollkornprodukten, Salaten, Gemüse und Rohkost, Obst ist erlaubt.
Begrenzen Sie die Fettzufuhr.
Verteilen Sie die tägliche Nahrungsmenge auf  5 - 6 kleinere Mahlzeiten.
 
 
 
Was müssen Sie noch wissen und beachten?
 
Bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung, die oft mit stärksten Schmerzen einhergeht, muß das Organ geschont werden. In dieser Phase dürfen Sie weder essen noch trinken, eine künstliche Ernährung über Infusionen ist aber möglich. Nach Abklingen der akuten Beschwerden erfolgt ein langsamer Kostaufbau, der zunächst nur leicht verdauliche Kohlenhydrate (z. B. gesüßter Tee, Zwieback, Toastbrot, Haferflocken) vorsieht. Erst später dürfen Eiweiß und wenig Fett zugegeben werden.
 
Lassen trotz Beachtung der genannten Ernährungsempfehlungen die Verdauungsbeschwerden nicht nach, dann müssen die fehlenden Enzyme in Form von Medikamenten ersetzt werden. Es gibt eine Vielzahl von Enzymkombinationen (gewonnen aus dem Schweinepankreas), welche man auf ihre Wirksamkeit
probieren muss.
 
Nach einer akuten Entzündung heilt die Bauchspeicheldrüse meist sehr gut und beschwerdefrei wieder ab, trotzdem sollte man sich an die unten genannte Diät halten. Belastende Speisen machen sich sofort bemerkbar mit raschen Durchfällen, Schmerzen und Blähungen.
 
 
 
 
 

 
 
Dr. med. Achim Sommerbrodt
 
 
 
 
 
 
 

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Pankreas:

Was ist nicht gut?

Was ist gut?

Fleisch- und Wurstwaren:

fettreiches Fleisch (z.B. Schweinebraten, Ente, Gans, Speck), fettreiche Wurst (z.B. Mettwurst, Streichwurst, Salami, geräucherte Sorten, Konserven)

fettarmes Fleisch (z.B. Huhn, Truthahn, Kalb-, Rind- und Schweinefleisch), fettarme Wurst (z.B. gekochter Schinken ohne Fettrand)

Fischwaren:

geräucherte, fettreiche Sorten (z.B. Aal, Karpfen, Lachs, Makrele, Ölsardinen, Schalen- und Krustentiere); Konserven

Sorten (z.B. Forelle, Hecht, Heilbutt, Kabeljau, Rotbarsch, Scholle, Seelachs, Zander)

Fette und Öle:

Schmalz, Speck, Mayonnaise, Remoulade, hocherhitzte Fette

Margarine, Butter, Pflanzenöle, Mayonnaise auf pflanzlicher Basis

Eier:

hartgekochte Eier, fettreiche Zubereitungen

fettarme Zubereitungen (z.B. Rührei, Spiegelei)

Milch und Milchprodukte:

fettreiche Sorten (z.B. Sahne, Sahnequark, Créme fraiche, größere Mengen Vollmilch) fettreiche Käsesorten (>45% Fettgehalt)

fettarme Sorten (z.B. Magerquark, Magerjoghurt, kleinere Mengen von Vollmilch) fettarme Käsesorten (bis 45% Fettgehalt)

Gemüse, Salate:

Rohkost, Hülsenfrüchte, Kohlarten einschließlich Sauerkraut, größere Mengen Salat

sonstige Sorten (z.B. Karotten, Kohlrabi, Fenchel, Lauch, Spargel, Zucchini, kleinere Mengen Salat)

Kartoffeln:

Bratkartoffeln, Pommes frites

Kartoffelpüree, Pellkartoffeln

Obst:

große Mengen an frischem Obst

alle Sorten in begrenzter Menge, sofern keine Unverträglichkeiten bestehen

Getreideprodukte (Brot- und Teigwaren, Reis):

Vollkornprodukte in größeren Mengen, frisches Brot

sonstige Sorten (z.B. Weißbrot, Mischbrot, Roggenbrot)

Zucker, Süßigkeiten, Backwaren:

größere Mengen an Schokolade, Nougat, Eiscreme, Torten frisches Hefegebäck

sonstige Sorten in kleineren Mengen (z.B. Biskuit, Sand-, Marmorkuchen)

Gewürze:

größere Mengen, exotische Sorten

sonstige Sorten in normaler Menge

Getränke:

Alkohol unbedingt meiden, kohlensäurehaltige Getränke

kohlensäurefreie Getränke, Tee, Fruchtsäfte, Bohnenkaffee (nachVerträglichkeit)

Art der Zubereitung:

fettreich (z. B. fritieren, panieren, in Öl einlegen)

dünsten, dämpfen, kurz braten, kochen, garen

Medikamente:

Rheumamittel, Schmerzmittel, ASS

Verdauungs-Enzyme

Vitamine:

 

Multivitamin