Herz - EKG


 
Das EKG zeigt die verschiedenen Herzeigenschaften auf: den Herzrythmus, die Pulsfrequenz, Form und Lage des Herzens, die gesamte Stromtätigkeit und die Funktion der Herzkranzgefässe, also Angina pectoris oder Herzinfarkt. Auch Stresseinwirkungen sind im EKG zu erkennen. 
 
Wie funktioniert das EKG?

Dazu muss man wissen, wie das Herz funktioniert. Das Herz ist ein Muskel, genau gesagt ein Hohlmuskel, der durch eine rasche Kontraktion das Blut sowohl ansaugt als auch auspumpt. Die Kontraktion des Muskels wird erreicht durch einen Stromimpuls (1/1000 Volt), der regelmäßig, 60 - 70 mal in der Minute, oder auch mehr, je nach Belastung, vom Körper in das Herz geschickt wird. Der Stromimpuls durchläuft das Herz von oben bis hinunter zur Spitze in einem ganz bestimmten Verlauf, wobei durch Krankheiten am Herz dieser Verlauf gestört oder verändert wird. Sowohl der normale und natürlich auch der gestörte Stromverlauf können  nun mit dem EKG Gerät sichtbar gemacht und aufgezeichnet werden durch die Ableitung des Herzstromes von der Oberfläche des Körpers. Durch eine jahrzehnte lange Forschung konnten die Herzkrankheiten und die dadurch bedingten EKG-Veränderungen in einen Zusammenhang gebracht werden, womit dann die Erkennung von Krankheiten des Herzens ermöglicht wurde.

Hier sind einige Beispiele:

Normales EKG. Der Stromverlauf geht von links nach rechts. Jede große, hohe Zacke ist ein Herzschlag, die Welle jeweils rechts daneben stellt die Durchlutung der Herzkranzgefäße dar und die gerade Linie rechts daneben bedeutet keinen Herzschlag, also Pause. Die kleine Welle links vor der großen Zacke ist der Beginn des Stromimpulses im Herzen, also praktisch die Initialzündung. Auf diesem Streifen sind also 6 Herzschäge abgebildet. Die Form, die Grösse, der Winkel, die Höhe, der Abstand der Impulse und die Welle nach der Zacke ergeben den Befund.
Von links nach rechts sehen wir also: kleine Welle (Stromeintritt ins Herz), hohe-spitze Zacke (Herzschlag), große Welle (Durchblutung der Herzkranzgefäße) und waagerechter Strich (Herzpause). Vom Stromeintritt bis zum Ende der Pause vergeht nur eine Sekunde (bei 60 Herzschägen in der Minute), entsprechend kann man die einzelnen Teilabschnitte in Bruchteilen von Sekunden ebenfalls messen.

NormalSinusRhythm.jpg

 

 Herzrasen. Dieses Herz schlägt doppelt so schnell wie oben, etwa 140 mal in der Minute.

JunctionalTachycardia.jpg

 

Herzrasen und Herzflattern. Sehr gefährlicher Zustand. 

AtrialFlutter.jpg

 

 Herzflattern. Etwa 200 Herzschläge in der Minute, lebensbedrohlich.

AtrialTachycardia(AT).jpg

 

Herzrhythmusstörung. Man sieht deutlich die Pause, die auch der Patient wahrnimmt. Man erkennt aber auch im EKG, dass diese Störung ganz harmlos ist und schlimmer empfunden wird als sie wirklich ist. Abgesehen von der Pause, ist hier das EKG normal.

SinusArrythmia.jpg

 

 

Nur eine kleine Auswahl von typischen EKG Veränderungen, es gibt eine Unmenge weitere Veränderungen, oft nur ganz wenig sichtbar und nur mühsam erkennbar.