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Vitaminpräparate - eine sinnvolle Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge?
 
Wer kennt sie nicht, die Werbespots: Vitamin E gegen vorzeitiges Altern, Zink zur Stärkung des Immunsystems usw.? Tatsache ist, daß die Bundesbürger heute jährlich für ca. 8,5 Milliarden DM Vitamine, Mineralstoffpräparate und Geriatrika schlucken. Die Frage drängt sich auf: Ist das notwendig und unserer Gesundheit dienlich?
Ganz sicher weiß man heute, daß das große und gleichzeitig preiswerte Angebot an "Lebens"-mitteln zu Lasten des Nährstoffgehaltes geht, was zusammen mit anderen Belastungsfaktoren (Umwelt, Streß) zu Mangelerscheinungen führen kann. Diese bleiben häufig unerkannt und machen sich möglicherweise erst nach Jahrzehnten bemerkbar. Die Ursachen für diesen Nährstoffmangel liegen auf der Hand: Einesteils sind unsere Böden ausgelaugt, was u.a. zur Folge hat, daß Deutschland als ein Selen-Mangelgebiet gilt. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) nehmen wir täglich nur 1/10 der Selenmenge mit unserer Nahrung auf, die unser Körper braucht. Andernteils steigt durch die starke Düngung der Wasser- und Eiweißgehalt von Obst und Gemüse. Dadurch werden Vitamine und Mineralstoffe verdrängt. Auch lange Transportwege sowie die zu frühe Ernte setzen dem Vitalstoffgehalt unserer Lebensmittel gewaltig zu. Spinat z.B. verliert durch eine viertägige Lagerung bis zu 60 % seines Vitamin C-Gehaltes!

Dies alles hat zur Folge, daß wir täglich mehr Obst und Gemüse zu uns nehmen müssen, als noch vor 10 Jahren, um unseren Körper ausreichend mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen, wozu auch die so wichtigen Antioxidantien gehören. Sie könnte man als die "Entgiftungspolizei" unseres Körpers bezeichnen, da sie die freien Radikale neutralisieren, die in unserem Organismus durch Umweltgifte, Streß und auch durch Stoffwechselprozesse entstehen. Diese sind heute wichtiger denn je, da wir von immer mehr Umweltgiften und Streßfaktoren umgeben sind. In dem Moment, wo wir unserem Organismus nicht genug dieser Antioxidantien über unsere Nahrung zuführen, können freie Radikale nicht neutralisiert werden und unsere Zellen schädigen.

Wissenschaftler empfehlen daher, täglich 5 - 7 Sorten Obst und Gemüse zu essen, um Zivilisationskrankheiten, wie Krebs und Herz-, Kreislauferkrankungen vorzubeugen. Diese Empfehlungen resultieren u.a. aus Studien, die der Ernährungswissenschaftler Bernhard Watzl von der Bundesanstalt für Ernährung, Karlsruhe, im Frühjahr 1999 vorstellte. Als Rezept gelte daher: täglich 300 - 400 g Gemüse und 250 - 300 g Obst in 5 Portionen in den Ampelfarben rot - gelb - grün zu sich zu nehmen. Täglich eine solche Ernährung für die gesamte Familie durchzuführen, fällt vielen Menschen - verständlicherweise - schwer bzw. ist praktisch oft nicht durchführbar. Die Alternative sind dann Vitamin- und Mineralstoffpräparate aus Drogerien, Supermärkten oder Apotheken. Hier begegnet man dann einem Dschungel von Präparaten und Werbeversprechen.

Damit Sie, lieber Patient, es etwas einfacher mit der Qual der Wahl haben, möchte ich Ihnen im folgenden einige Überlegungen zu diesem Thema darlegen: Das vorrangige Problem ist, daß die meisten Präparate zur Nahrungsergänzung synthetisch hergestellt wurden und nur einen kleinen Ausschnitt dessen beinhalten, was der menschliche Organismus zum Erhalt seiner Gesundheit eigentlich benötigt. Ebenso ist es für den Patienten vollkommen undurchsichtig, welche Wechselwirkungen zwischen verschiedenen eingenommenen Präparaten entstehen können. So hemmen sich beispielsweise Vitamin C und Selen, wenn diese als Einzelpräparate eingenommen werden. Dasselbe gilt für Zink und Selen, so daß diese teilweise teuren Präparate in solchen Kombinationen für den Körper vollkommen wertlos sind. Im Gegenteil, sie können im Organismus auch Schaden anrichten. So wird von allergischen Reaktionen auf Ascorbinsäure (Vitamin C) berichtet, wenn diese synthetischen Ursprungs ist. Wird sie in Form eines aus natürlichen Ressourcen hergestellten Präparates eingenommen, unterbleiben diese Reaktionen, da sie dann nicht mehr als Einzelsubstanz vorliegt, sondern im natürlichen Verbund. So wird auch dringend davor gewarnt, Vitamine oder Mineralstoffe als Einzelsubstanz einzunehmen, da neueste Untersuchungen gezeigt haben, daß Vitamin C oder E - einzeln genommen - vermehrt freie Radikale im Organismus freisetzen und damit unserem Körper nur schaden (Prof. Ionescu, Neukirchen)!  Diese Beispiele zeigen, daß Sie keinesfalls ohne ärztlichen Rat irgendwelche Einzelpräparate wählen sollten!

Was sollten Sie beim Kauf von Nahrungsergänzungen beachten?

Bei der Wahl von Nahrungsergänzungen muß daher unbedingt darauf geachtet werden, daß die Vitamine und Mineralstoffe in ihrem natürlichen Verbund sind. Dies wird deutlich, wenn man den Menschen als Teil der Natur sieht, dessen "Rohstoffbedarf" sich am Nahrungsangebot der natürlichen Pflanzen orientiert. So enthält unsere pflanzliche Nahrung stets neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen auch die sog. Sekundären Pflanzenstoffe, die Flavonoide, welche alle auf sehr komplexe Art und Weise zusammenwirken und wichtig für die Krebsabwehr sind. Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe, die Geschmacks- und Farbstoffe der Pflanzen, bieten einen unschätzbaren Wert für unseren Organismus. Sie werden daher auch als die "Vitamine des 21. Jahrhunderts" bezeichnet.

Meine Empfehlung an Sie:

Achten Sie beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln darauf, daß sie aus natürlichen Quellen stammen und sie im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtungsweise die breite Palette aller Vitamine, Mineralstoffe und sekundärer Pflanzenstoffe enthalten, damit alle Ihre Körperzellen und Organe gut versorgt werden.Denken Sie aber bitte daran, daß keine Nahrungsergänzung eine vollwertige Ernährung ersetzt. Sie ist stets als "Ergänzung" zu verstehen. Daher ist die Grundlage immer eine vollwertige Kost. Bei der Wahl eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels bin ich Ihnen selbstverständlich auch gerne behilflich. Sprechen Sie mich diesbezüglich bei Ihrem nächsten Besuch an. Darüber hinaus steht Ihnen für eine ausführliche telefonische Beratung eine Ernährungsberaterin zur Verfügung, die sich auf diese Thematik spezialisiert hat.
 
 

 

Biochemikerin und Ernährungsberaterin
Sabine Dorn-Sommerbrodt
- Telefon 06201 / 17965 -


 
 

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